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Tagesausflug nach Friesland? Erleben Sie die Zwiebelstadt Sloten!

Es mag einem nicht direkt auffallen, wenn man durch Sloten spaziert. Eigentlich müsste man einen Rundflug über die Stadt unternehmen, um dahinterzukommen, was es mit dem Beinamen Sipelstêd (Zwiebelstadt) auf sich hat. Aber Tatsache ist: Ganz Sloten wurde in Form einer Zwiebel gebaut. Ein einzigartiger Grundriss, den man Jahr für Jahr feiert: am sogenannten Sipelsneon, dem Zwiebelsamstag... Gerne verraten wir Ihnen, worin auch eine kleine Stadt wie Sleat (Sloten) groß sein kann. Fühlen Sie sich eingeladen zu einem Besuch in einer der schönsten Städte der Niederlande.

Sloten ist eine echte Stadt

Nun, Hand aufs Herz: Groß ist Sloten nicht gerade. Viele Leute fragen sich daher, ob Sloten überhaupt eine Stadt ist. Die Antwort lautet: Ja. Sloten ist eine echte Stadt! Sie gehört sogar mit zu den berühmten friesischen elf Städten. Sloten entstand im 13. Jahrhundert als Siedlung im Umfeld des Herrensitzes des Adelsgeschlechts Van Harinxma thoe Slooten. Jener Herrensitz lag an einer Kreuzung einer wichtigen Handelsstraße, die aus der deutschen Stadt Bentheim ins friesische Stavoren führte. Diese Lage bescherte der Familie einen erheblichen Wohlstand und lockte viele Menschen an, die sich in diesem Umfeld ansiedeln wollten. Auf einer Urkunde aus dem Jahre 1426 wird Sloten bereits als Stadt erwähnt. Im Mittelalter erlebte der Handel einen Aufschwung, und Sloten wurde zu einer wichtigen Handelsstadt.

bootje vaart onder de brug door in sloten

Sloten: Stadtgeschichte vom Feinsten

Auch im Achtzigjährigen Krieg spielte Sloten eine wichtige Schlüsselrolle. Die Spanier ersannen eine List, um die Stadt zu erobern. Vergeblich. Wer genau wissen will, wie dies ausging und wie es Sloten weiterhin im Laufe der Zeit erging, sollte unbedingt das Museum Sloten – auch Museum Stedhûs Sleat – besuchen. Dort, im alten Rathaus, erwacht Stadtgeschichte zum Leben. Zu jener List verraten wir nur so viel: Die Spanier schickten ein Bierschiff in die Stadt. Quasi die Slotener Version vom trojanischen Pferd. Nach der Geschichtsstunde lockt die Magie: Eine einzigartige Sammlung von Zauberlaternen entzückt interessierte Besucherinnen und Besucher.

Weiterlesen über die Zauberlaternen
Oorverdovende kanonschot op het molenerf van de Kaai in Sloten.

Sipelstêd Sloten – ein Museum, das man sich merken sollte

Außergewöhnlich an Sloten ist auch die Umwallung der Stadt. Die ist nämlich nahezu im Originalzustand erhalten geblieben. So kann man auch heute noch die ursprüngliche Struktur der Stadt sehen: die Form einer Zwiebel. Die Festungsstadt wurde nach Entwürfen des seinerzeit bekannten Festungsbauers Menno van Coehoorn gebaut. Auch die Befestigungsanlagen in Zwolle, Nimwegen, Grave, Breda und Bergen op Zoom gehen auf Coehoorn zurück. Sloten verdient unter diesen Städten einen Ehrenplatz. Van Coehoorn, der im nahegelegenen Dorf Wijckel begraben liegt, gestaltete Sloten in Form einer Zwiebel. Das hat Sloten auch den Spitznamen „Sipelstêd“ (Zwiebelstadt) eingebracht. Allerdings war diese Form auch ideal zur Verteidigung der Stadt.

vestingwerk sloten

Sehenswürdigkeiten: Was macht Sloten aus?

Slotens belebte Vergangenheit hat dafür gesorgt, dass die Stadt immer noch eine enorme Anziehungskraft auf Menschen ausübt. Vielleicht nicht mehr so sehr auf Kaufleute, aber mit Sicherheit auf Touristen. Denn die kleine Stadt ist groß, wenn es um Sehenswürdigkeiten geht. Allein schon Schlendern durch die malerischen mittelalterlichen Straßen und Gassen ist ein Erlebnis für sich. Zwischendurch sich stärken in einem der Restaurants, einen Stadtrundgang unternehmen, dabei die beiden prächtigen Wassertoren und natürlich den Kiebitz-Brunnen bestaunen. Bei Ihrem Stadtrundgang passieren Sie auch die Festungsgracht, wo wahrscheinlich wie in früheren Zeiten weiße Wäsche hängt, die in der Sonne getrocknet und gebleicht wird. Interessant ist auch eine Stadtführung mit dem stadteigenen Herold. Er zeigt Ihnen die besonders schönen Stellen in Sloten und kann lebhaft dazu erzählen. Er ist übrigens auch derjenige, der gemeinsam mit der städtischen Schützengilde in der Hochsaison jeden Freitagabend die noch funktionstüchtige Kanone abfeuert. Ort der Handlung ist die Kornmühle De Kaai, eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt.

Weitere Informationen zum Stadtrundgang
Zomerse dag in de binnenstad van Sloten met een terras aan de gracht.

Aber die Zwiebelstadt Sloten bietet noch viel mehr: Stichwort Sipelsneon

Vor allem in der Hauptsaison ist in Sloten jede Menge los. So ist am letzten Samstag im Juni Sipelsneon: Zwiebelsamstag. An dem Tag verwandelt sich die ganze Stadt in einen einzigen Flohmarkt. Nicht nur säumen zahlreiche Marktstände die Stadt, verkauft wird auch einfach auf dem Bürgersteig. Die Kornmühle De Kaai, das Museum Sloten, die große Kirche (Grutte Tsjerke) und die St.-Frederikus-Kirche sind für Besichtigungen geöffnet. Alle drei Jahre kann man zudem das Historisch Kijkfeest erleben: ein historisches Schauspiel zum Gedenken an die erfolgreiche Abwehr der spanischen Besatzer durch die Einwohner von Sloten. Alle Bewohner tragen dann Kostüme aus früheren Zeiten. Am Nachmittag wird der Kampf nachgespielt. 2025 wird es wieder so weit sein. Man muss sich also etwas gedulden, aber auch ansonsten ist Sloten eine Reise wert.

snipelsneon sloten

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