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Aquädukte: Blitzschnell durchs Wasser ohne Boote zu behindern

Sieht aus wie eine Brücke, nur dann taucht da oben plötzlich ein Segelboot auf. Was tun in solchen Fällen? Ganz einfach: drunter durchtauchen! Ganze fünf solcher „Aquädukte“ gibt es seit den 2000er Jahren in Südwestfriesland. Stück für Stück genau durchdachte Wasserbauwerke, und das schönste von ihnen findet man wahrscheinlich in Woudsend: das Ie-Aquädukt, das den gleichnamigen Fluss durchkreuzt.

WENIGER WARTEZEITEN

Der Wasserverkehr ist in Waterland van Friesland ein wichtiger Faktor. Und manchmal ist der Weg über das Wasser auch der schnellste Weg. Man braucht nur einmal von Woudsend nach Heeg zu fahren. Über das Wasser sind das gerade einmal 3 Kilometer, während man mit dem Fahrrad ganze 10 km zurücklegen muss. Oder man ist mitten im Sommer in der Innenstadt von Sneek unterwegs. Wetten, dass man vor der Zugbrücke im Stau steht? Sogar der Verkehr auf der A6 zwischen Joure und Lemmer steht still, wenn sich ein Boot mit einer Höhe von mehr als 3,5 Meter nähert. Denn dann öffnet sich die Scharsterrijn-Brücke. Und dann hat der Wasserverkehr Vorfahrt. Mit dem Bau der Aquädukt-Überführungen im Rahmen des Projektes „Friesische Seen“ schaffte man erhebliche Erleichterungen für den Straßenverkehr.

DER WASSERWEG – DIE AUTOBAHN VON EINST

Wir schreiben das Jahr 1400: Über Land von A nach B? Unmöglich! Ohne den Wasserweg lief damals gar nichts. Denn das Waterland trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Heute nicht und damals erst recht nicht. Das Land war nämlich viel zu sumpfig, um sich fortzubewegen, geschweige denn um Lasten zu transportieren. So entstand in Waterland van Friesland ein weit verzweigtes Netz von Wasserwegen, die man immer noch befahren und genießen kann. Der Wasserverkehr ist in Waterland van Friesland nach wie vor ein wichtiger Faktor. Aber dank der neuen Aquädukte und der vielen Brücken hat es inzwischen auch der Straßenverkehr immer leichter. Zudem bietet sich dem Autofahrer beim Heranfahren häufig ein verblüffendes Bild: Boote und Segel, die scheinbar über Land an einem vorbei gleiten.

Aquaduct bij Hommerts

AQUÄDUKTE IN FRIESLAND

Die Aquädukte sind fünf imposante Wasserbauwerke, die im Rahmen des Projektes „Friesische Seen“ realisiert wurden. Das erste von ihnen entstand in Sneek. Ganze 520 Meter lang ist es und trägt den Namen Houkesloot Aquaduct. Am 17. Mai 2003 wurde es von Ed Nijpels, dem damaligen Gouverneur der Provinz Friesland, offiziell eingeweiht. 2008 kam ein zweites Aquädukt in Sneek hinzu: De Geeuw, oder auf Friesisch: „Geau Akwadukt“. Eine erhebliche Verbesserung für den Straßenverkehr trat mit der Fertigstellung des „Jeltesleat Akwadukt“ bei Hommerts im Jahr 2007 ein. Diese Überführung ersetzte die bewegliche Brücke über den Jeltesloot. Diese am stärksten befahrene Wasserstraße in Friesland verbindet den Prinses Margrietkanaal mit dem Heegermeer. Ebenfalls 2007 wurde das Galamadammen-Aquädukt in der Wasserstraße zwischen dem Fluessen-See und Stavoren fertig.

Aquaduct Galamadammen

DAS SCHÖNSTE AQUÄDUKT?

Im gleichen Jahr wurde das wohl schönste Aquädukt bei Woudsend eingeweiht: das Ie-Aquädukt, das den gleichnamigen Fluss durchkreuzt. Bis dahin quälte sich der Verkehr über eine schmale Brücke im Zentrum von Woudsend. Dort kann man nach wie vor lang fahren, aber auch die Fahrt durch das Aquädukt bietet eine schöne Aussicht. Noch spannender ist es, wenn man mit dem Boot über ein Aquädukt fährt. Der Blick nach unten ist verblüffend. Und im Nu befindet man sich mitten im historischen Ortskern. Oder man erreicht das Slotermeer, wenn man in die andere Richtung fährt. Welche Aquädukt finden Sie am schönsten?

aquaduct Woudsend LR

MIT DEM BOOT ÜBER DIE AQUÄDUKTE

In den vergangenen Jahren entstanden im Rahmen des Projektes Friesische Meere fünf beeindruckende Aquädukte. So kommen Autos und Boote einander nicht in die Quere und der Verkehr kann ungehindert fließen. Auch der Wasserverkehr profitiert davon. Auf der Aquädukt-Bootsroute fahren Sie alle fünf Aquädukte ab und sehen den Verkehr links und rechts unter Ihnen hindurch gleiten. Die Route eignet sich für Motor- oder Segelboote und ist 76 km lang. Alle Wassersportler haben auf dieser Route Vorfahrt. Start- und Endpunkt der Route zu diesen fünf Highlights des Wasserbaus ist die Altstadt von Stavoren. Unterwegs durchfährt man das Wassersportdorf Heeg und die Altstädte von Stavoren, IJlst, Sneek und Sloten.

Die Route ansehen

Noch schneller über das Wasser

Wie gesagt, ist der Wasserverkehr für Waterland van Friesland sehr wichtig. Seit jeher bewegen sich die Friesen über das Wasser fort. Aber wenn es friert, sausen sie lieber über das Wasser. Auf Schlittschuhen erreicht man ohne Weiteres Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h, während man mit einer Treckschute gerade einmal 8 km/h schaffte. So konnte man in früheren Zeiten die entfernt lebende Tante, die man sonst nie zu Gesicht bekam, an einem Nachmittag besuchen. Oder man sauste schnell zum Einkaufen. Schlittschuhe machten es möglich. Kein Wunder, dass die Friesen jedes Jahr immer wieder auf die berühmte Elfstedentocht – die Mutter aller Eisschnellläufe – hoffen. Ob Väterchen Frost sie uns wohl noch einmal bescheren wird?

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